Vereinsgeschichte

Chronik der DJK Oespel-Kley TuS 23 e.V.

1923 – 1935 Die Anfänge

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts gründeten sich neben den Sportfachverbänden (z.B. DFB, DSV, DRV) zahlreiche „weltanschauliche Sportverbände wie der Arbeiter-Turner-Bund (1893) und der Arbeiter Rad- und Kraftfahrerbund „Solidarität“ (beide standen der SPD nahe), die kommunistisch orientierte „Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit“ (1930), die jüdische Turnerschaft (1903, ab 1921 Weltverband Makkabi), die deutschnational eingestellte „Deutsche Turnerschaft“ oder der Sportverband der evangelischen Kirche „Eichenkreuz“ (1921, ab 1925 CVJM).

Ebenso bildete sich innerhalb der katholischen Kirche ein Sportverband. Anlässlich der 9. Generalversammlung der kath. Jünglingsvereinigungen 1920 in Würzburg, wurde die „Deutsche Jugendkraft, Reichsverband für Leibesübungen in katholischen Vereinen“ (DJK) gegründet. Heute mag man über diesen Namen vielleicht lächeln. Er hat nichts mit „Deutschtümelei“ oder „Kraftmeierei“ zu tun. Die Bezeichnung „deutsch“ bezieht sich auf das Staatsgebiet (wie z.B. DFB, DSB,…) also auf den Geltungsbereich des Verbandes; mit dem Wort „Kraft“ ist die „dynamisch-geistig-seelisch-leibliche Kraft“ gemeint. Der Sport soll nicht nur „sportliche“ Aspekte verfolgen. Er soll z.B. auch erzieherische, emanzipatorische, seelische oder gesundheitsfördernde Zielstellungen verfolgen.

Kennzeichnend für diese Sportverbände war, dass nur Mitglieder gleicher Religion oder „Weltanschauung“ dem jeweiligen Sportverband angehörten. Sie trieben vorwiegend nur untereinander Wettkampfsport.

So wurde im Mai 1923 von ca. 30 Jungmännern der kath. Pfarrgemeinde unter der Leitung von Pfarrer Josef Goeke und des Lehrers Josef Grothaus die DJK Oespel-Kley gegründet, um, wie es in der Chronik des Jahres 1933 heißt, „in das öde Vereinsleben wieder Freude und Licht hineinzutragen“. Im Spiel und Sport sollte dieses Ziel erkämpft werden“. Zu den Gründern des Vereins zählten: Willi Blume, Jakob Fiebig, Andreas Fittkau, Konrad Goeke, Ludwig Mies, Theo Junkerfeuerborn, Schneidermeister Josef Reuper, Möbelkaufmann Josef Reuper, Amandus Reuper, Dachdeckermeister Johannes Reuper, Eduard Schenuit, Hermann Schultheiß, Jakob Sonneborn, Otto Sonneborn, Hubert Tüllmann. Warum waren unter den Gründern keine Frauen?

Frauen hatten in der damaligen Gesellschaft die Rolle als Ehefrau und Mutter der Kinder. Eine individuelle Freizeitbeschäftigung war damals nicht vorgesehen.

Die DJK Oespel-Kley schloss sich dem 2 Jahre zuvor gegründeten DJK Reichsverband an.

Aufgrund der schlechten allgemeinen wirtschaftlichen Lage, hatte der im Jahre 1924 43 Mitglieder zählende Verein große finanzielle Probleme: „Unser Sorgenkind war vom Gründungstag an der Geldbeutel. Immer lagen wir krumm. An Neuanschaffungen war fast gar nicht zu denken. Die riesige Pachtsumme von 556,- Mk. für den selbstgemieteten Platz am Hellweg verschlang alles…; Lohnabbau und Arbeitslosigkeit bei den Bergleuten brachten die Beitragszahlungen ins Stocken.“ (Chronik 1933).

„Retter in der Not“ war in dieser Situation Pfarrer Josef Goeke, der im Jahre 1926 dem Verein den Sportplatz hinter der Borussia Schule (gegenüber von „Burger-King“ an der B1-Auffahrt) besorgte. Er übernahm sogar die Jahrespacht für den Platz in Höhe von 70,- Mk.

Erst jetzt ging es mit unserem jungen Verein aufwärts. „Im Sport wurden wir vielseitiger und aktivierten so den Großteil unserer Mitglieder. Der Wochenplan bot neben- und nacheinander Schlagball, Handball, Leichtathletik und Turnen“ (Chronik 1933). Man nahm an Staffellaufwettbewerben, an Faustballspielen und an Leichtathletikveranstaltungen teil. Die Turner stellten sich der Öffentlichkeit auf einem Familienabend vor. Die 1. Schlagballmann-schaft spielte in der 1. Gauklasse (entspricht heute der Landesliga).

Ab der Spielsaison 1927/28 wurde die Handballabteilung gegründet. Die bewährte Schlagballmannschaft wechselte komplett die Sportart. Ein beispielloser Siegeslauf begann. Nach mehrmaligen Aufstiegen in Folge erreichte man in der Saison 1932/33 das Endspiel um die Meisterschaft des Gaues Hellweg, das man mit 4:6 gegen die Mannschaft von Essen-Altenessen verlor (entspricht heute dem Endspiel um die Verbandsligameisterschaft). Überragende Spieler dieser Ausnahmemannschaft waren Hans (Henner) van den Berg, Werner Fueger, Peter (Pit) Kiefer und Werner (Fello) Langer. Zum Spiel am 17.04.1933 gegen Arminia Marten kamen 700 Zuschauer. „Den Reinertrag von 50,- Mk. Gaben wir für die Kleidung bedürftiger Kommunionkinder unserer Gemeinde“ (Chronik 1933).

„Nicht nur unsere Handballabteilung (neben der 1. Mannschaften hatte der Verein fünf Jugend- und Schülermannschaften) blühte, sondern auch eine hervorragende Theaterabteilung stärkte innerlich das rege Vereinsleben. Mit dem leider im letzten Krieg gefallenen Willi Blume an der Spitze hat sie unserer Gemeinde, und darüber hinaus vielen Leuten frohe und genussreiche Stunden beschert“ (Chronik 1963).

Durch die eingetretenen politischen Veränderungen in Deutschland – die NSDAP hatte 1933 die Reichstagswahlen gewonnen – wurde die Vereinsarbeit immer schwerer. Durch ihre „Gleichschaltungspolitk“ und durch die Einführung des „Führerprinzips“ auf die Sportvereine und –verbände (Abschaffung der demokratischen und liberalen Vereinssatzungen und Einsetzen eines Nazi-Führers) wurden die Vereine mehr und mehr ihrer Existenz beraubt. „Waren es 1933 kommunistische und sozialistische Arbeitersportverbände…, so folgten nach einer Periode der Einschüchterung, der Polemik und der Gewaltanwendung die konfessionellen Sportverbände wie DJK, Eichenkreuz und Makkabi“ (Geschichte der DJK, Düsseldorf 1990). Die Deutsche Turnerschaft und zahlreiche Sportfachverbände ordneten sich überwiegend freiwillig der NS-Sportorganisation unter. „Es gab zwar auch viele DJK-Mitglieder, die in andere gleichgeschaltete Sportvereine eintraten, um sich weiterhin sportlich betätigen zu können, aber viele „glaubenstreue“ DJK Sportler hielten unterschwellig an ihren Vereinen fest.“ (ebd).

1934 wurde die DJK-Zentrale in Düsseldorf von der geheimen Staatspolizei (Gestapo) durchsucht, Akten beschlagnahmt und schließlich wurde der 34jährige DJK-Reichsverbandsvorsitzende Adalbert Probst unter nicht geklärten Umständen von der Gestapo erschossen. Der Druck auf die DJK Sportvereine wuchs. SS-Schlägerbanden überfielen DJKler. DJK-Sportstätten wurden über Nacht zerstört. 1934 wurden für die DJK Sportler Betätigungsverbote ausgesprochen. Den Wettkampfmannschaftenwurde die Einordnung in die Spielklassen verweigert. Den Vereinen wurde nahegelegt, den DJK-Namen abzulegen. Teilweise wurde sogar die Auflösung gefordert. Außerdem wurden die Vereine von der Reichssportführung dazu verpflichtet, nur Jugendliche neu aufzunehmen, die auch Mitglied der Hitlerjugend waren. Schließlich wurde 1935 die DJK aufgelöst und verboten. Ihr Vermögen wurde beschlagnahmt. DJKler wurden verhaftet oder landeten sogar im KZ.

Auch unser Verein stellte 1935 seine Tätigkeit ein.

Hochzeitsfoto des Vereinsgründers Otto Sonneborn im Jahr 1925

1948 – 1976 Ein Neubeginn mit Schwierigkeiten

Dank der Initiative vieler Jugendlicher erklärten sich nach dem Krieg Pfarrer Barheine, der Nachfolger des im Jahre 1929 verstorbenen Pfarrers Goeke, Otto Sonneborn, Andreas Fittkau und Hermann Josef Grothaus bereit, die DJK Oespel-Kley wieder zu gründen. In der konstituierenden Sitzung im Jahre 1947

wurde Otto Sonneborn, der schon 1923 zu den Gründern des Vereins gehörte, zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Chronik der DJK Oespel-Kley TuS 23 e.V.

Der alte Sportplatz an der Borussiastrasse konnte nicht mehr genutzt werden, da dort während des Krieges Baracken für Kriegsgefangene entstanden waren. So musste man für 2 Jahre auf dem Sportplatz im Dorney spielen. Nach langwierigen Verhandlungen mit der Gelsenkirchener Bergbau AG, verpachtete diese dem Verein das Gelände der alten Ziegelei am Alten Hellweg (auf dem Gelände befindet sich heute die Firma Jäger). Unter Mitarbeit aller aktiven und passiven Vereinsmitglieder entstanden bis 1949 auf diesem Grundstück zuerst ein Sportplatz und später sogar noch eine Turnhalle, die gleichzeitig auch als Festhalle genutzt werden konnte. Beim Bau der Halle engagierten sich vor allem Hermann Bömken, Franz Drees, Andreas Fittkau, Peter Klos, Heinrich und Theo Junkerfeuerborn, Valentin und Rudi Simfeld, Karl-Heinz Pauli, Otto Sonneborn und Dr. Rudolf Theis. „Nach eineinhalbjähriger Bauzeit und reichlich vergossener Schweißtropfen, konnten wir uns stolzer Besitzer einer schönen Turn- und Festhalle nennen“ (Chronik 1963). Im August 1951 wurde die Turnhalle in Anwesenheit des Vorsitzenden des DJK-Bundesverbandes, Herrn Msgr. Prälat Ludwig Wolker, eingeweiht.

Wenn man bedenkt, welche große Not nach dem 2. Weltkrieg in der weitgehend zerstörten Stadt Dortmund herrschte, war dieser Hallenbau des zu dem Zeitpunkt vielleicht 100 Mitglieder starken Vereins eine erstaunliche Leistung. Die Beitragseinnahmen lagen 1951 bei nur 816,85 DM; die Gesamteinnahmen des Vereins bei 1914,29 DM.

Wie die meisten DJK-Vereine, schloss sich auch unser Verein dem Deutschen Sportbund an und wurde Mitglied des westdeutschen Handballverbandes. Die kath. Religionszugehörigkeit war nicht mehr Vorraussetzung für die Vereinsmitgliedschaft wie noch vor dem Krieg. Der Verein öffnete sich auch anderen gesellschaftlichen Gruppen.

Von den zahlreichen Sportgruppen hatten nur die Handballer die lange Verbotszeit „überlebt“. 1951/52 spielte die 1. Mannschaft für eine Saison in der Landesliga (damals die zweithöchste Klasse in der Bundesrepublik Deutschland). Als 1955/56 viele gute Jugendspieler in die 1. Mannschaft aufrückten, konnte man sich bis 1961 in der Bezirksliga halten. Danach war der Abstieg unvermeidlich. Die Mannschaft spielte lange Jahre in unterschiedlichsten Klassen auf Kreisebene.

Aushängeschild unseres Vereins war nun über lange Jahre die Handballfrauenmannschaft. 1958 hatte sich die Frauensportabteilung, im Übrigen als erste im Dortmunder Westen, gegründet. 1961 übernahm Heinz Mußmann für 25 Jahre (!) das Training der 1. Frauenmannschaft. Im selben Jahr wurde man gleich Kreismeister. Dieser Erfolg wurde in den folgenden Jahren

auf Kreis- und Bezirksebene mehrfach wiederholt. 1967 qualifizierte sich die Mannschaft für die Aufstiegsrunde zur Oberliga, scheiterte aber knapp. In der Saison 1973/74 gelang der Aufstieg in die Verbandsliga. Die 1.Frauen musste aber im darauffolgenden Jahr wieder absteigen, da drei Leistungsträgerinnen Mutterfreuden entgegensahen.

Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre bildeten sich erstmalig wieder über den Handball hinaus weitere Sportgruppen. Die „Trimm Dich-Abteilung“ für Frauen und für Männer wurde ins Leben gerufen. Ebenso entstand das „Mutter-Kind-Turnen“.

1972 wurde dem Verein das Sportgelände am Oespeler Hellweg gekündigt. Nun musste man sich um andere Trainings- und Spielmöglichkeiten bemühen. Da sich im Handball langsam der Wandel vom Großfeld- auf das Hallenspiel vollzogen hatte, war man nicht mehr existenziell auf einen Sportplatz angewiesen. So trainierte man in den folgenden Jahren in der neugebauten Turnhalle Kley (hinter der Hauptschule) und später, nach dem Bau der Heinrich-Böll-Gesamtschule, in der Sporthalle Lütgendortmund. Hier fanden nun auch die Heimspiele statt. Auf dem Sportplatz im Dorney wurde nur noch die Handball-Turnierwoche ausgetragen.

1976 – 1994 Kontinuität in der Vereinsführung und rasanter Aufschwung

Auch im Bereich des Vorstandes kam es zu gravierenden Veränderungen. Nach den langjährigen Vorsitzenden Artur Krefter und August Falke, hatten kurzzeitig Eduard Rüßmann und Manfred Hense den Verein geführt. Auf einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung am 13. Februar 1976 wurde Hubert Kremer sen., der schon seit 1969 als Jugendleiter tätig war, zum 1. Vorsitzenden der DJK Oespel-Kley gewählt. Ununterbrochen bis Januar 1994 verblieb er in seinem Amt. 1995 wurde er zum Ehrenvorsitzenden der DJK Oespel-Kley ernannt. Nur Kassierer Willi Hüser hat ähnlich lange (seit 1973) ein Vorstandsamt inne.

Unter Hubert Kremer sen. Leitung und der Mithilfe seiner Vorstandsmitglieder (insbesondere der Jugendleiter Jürgen Dresbach und Margret Steinker) und vieler Helfer (vor allem ist hier seine Ehefrau Therese, die ihn später als Geschäftsführerin unterstützte, zu nennen!!!!) nahm der Verein einen rasanten Aufschwung. In seiner Amtszeit erhöhte sich die Mitgliederzahl der DJK von 252 auf 650 Mitglieder. Die Wurzeln dafür wurden schon Anfang der 70er Jahre gelegt, als die Jugendarbeit intensiviert wurde. Insbesondere Hubert Kremer jun. engagierte sich über alle Maßen. In manchen Jahren trainierte er 4 Mannschaften.

Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Die Mädchen- und Jungenmannschaften gehörten im Kreis Dortmund und darüber hinaus zu den besten. Man nahm an internationalen Turnieren im In- und Ausland teil und war dort auch erfolgreich. In der Saison 1976/77 scheiterte die männliche A-Jugend nur mit einem Tor Differenz an dem späteren Deutschen A-Jugendmeister OSC Thier Dortmund. Ähnlich erfolgreich war man in der Saison 1982/83 als unsere männliche A-Jugend das Rückspiel gegen den späteren Deutschen Jugendmeister OSC Thier gewann, aber aufgrund des um einen Zähler schlechteren Punktverhältnisses nur Tabellenzweiter wurde. In dieser Zeit wurden die Jungen zweimal DJK Bundessieger. Den A-Mädchen gelang unter Trainer Heinz Mußmann 1986 die Bezirksmeisterschaft. Sie wurden im gleichen Jahr DJK Landesmeister.

So war es nicht verwunderlich, dass der Verein auch im Herren- und Frauenbereich leistungsmäßig zulegen konnte. Die Herren stiegen unter der Leitung von Heinz Mußmann und später Hubert Kremer jun. von der 2. Hallenklasse bis in die Landesliga auf. Nach Ende der Saison 1988/89, im 8. Jahr der Zugehörigkeit zur Landesliga, gelang der Sprung in die Verbandsliga. Nach Ende der Saison übergab der langjährige Trainer Hubert Kremer jun. das Amt an das Trainergespann Norbert Zelgert und Friedhelm Jansen. Im Mai 1989 wurde das Team überraschend aber hochverdient vor ca. 1000 Zuschauern in der Sporthalle Wellinghofen nach einem 20:18 Endspielerfolg gegen DJK Westwacht Weiden DJK Bundessieger. Zur siegreichen Mannschaft gehörten Markus Weste, Dirk Molde, Peter Bellof, Rainer Bange, Jens Christiansen, Frank Downar, Raphael Ujhelyi, Heinz Kremer, Ulrich Gröger, Norbert Bolles, Jörg Falk, Klaus Nutt sowie Betreuer Ulrich Raeder und die Trainer Norbert Zelgert und Friedhelm Jansen.

Ein Jahr später übernahm Hubert Kremer jun. wieder die Trainingsleitung. In dieser Saison wäre fast der Aufstieg in die Oberliga geglückt (2. Tabellenplatz hinter Welper). Unverkennbar war aber, dass die Mannschaft ihren Leistungszenit überschritten hatte. Altersbedingt erklärten nach und nach die Leistungsträger ihren Rücktritt. Gleichstarke Spieler rückten nicht nach. So war der Abstieg nach der Saison 1992/93 unvermeidlich. In der nächsten Saison konnte sich die verjüngte Mannschaft in der Landesliga stabilisieren.

1994 –2002 Die DJK hält sich im oberen Leistungsbereich und setzt mit dem Do-Cup Maßstäbe

1994 wurde Hubert Kremer jun. Nachfolger seines Vaters als 1. Vorsitzender. Der langjährige Spieler Jens Pfänder, der zuvor schon die 2. Herrenmannschaft betreut hatte, wurde nun Trainer der 1. Herren. Die junge Mannschaft schaffte,

allen Kritikern zum Trotz, im Mai 1995 den Wiederaufstieg in die Verbandsliga. Nach dem sofortigen Abstieg im nächsten Jahr und dem Wechsel des Trainers Jens Pfänder zum Zweitbundesligisten TSG Herdecke verließen verletzungs-, berufs- oder interessenbedingt in den nächsten beiden Jahren fast alle Spieler die Mannschaft. Spieler wie Sebastian Gallus und Andreas Kuno folgten Jens Pfänder in die 2. Bundesliga. Mit dem neuen Trainer Wolfgang Sommer musste ein völliger Neuaufbau, vornehmlich mit Spielern aus der eigenen Jugend, vollzogen werden. Die Mannschaft stieg in die Bezirksliga ab und etablierte sich in dieser Klasse.

Aushängeschild unseres Vereins war in dieser Zeit wieder einmal die 1. Frauenmannschaft. Mit 36:4 Punkten gelang ihr 1998 unter Trainer Klaus Nehm der Aufstieg in die Verbandsliga. Zur Aufstiegsmannschaft gehörten: Andrea Heber, Christa Jansen; Heike Schriefer, Anke Kampfert, Annika Schmidt, Anja Rummler, Bibi Gelhaus, Silvia Schäfer, Tina Springer, Birgit Scheele, Simone Kister, Co-Trainer Andreas Stakalies und die Betreuer Jürgen Dresbach und Horst Springer. Diese Mannschaft konnte sich noch 2 Jahre in der Verbandsliga halten und musste dann aufgrund eines Umbruchs bis in die Bezirksliga absteigen.

Die Idee steckte vielen Vereinsmitgliedern schon lange „im Kopf“. Die Planungszeit dauerte ca. 2 Jahre. Dann fand im Jahr 1997 zum 1.Mal der DO-CUP, unser internationales Jugendturnier statt. Es spielten nur 30 Mannschaften in den Altersklassen A- und B-Mädchen und Jungen mit. 1998 waren es schon über 60 Teams, 1999 über 70. Danach war der DO-CUP mit ca. 85 Mannschaften immer „ausgebucht“. Am Konzept, das 1997 entwickelt wurde, hat sich nicht viel geändert. Im Jahr 2013 hat mittlerweile der 17.DO-CUP statt gefunden. Unser internationales Jugendturnier erfreut sich großer Beliebtheit. Seit seiner Premiere im Jahr 1997 ist es aus dem Dortmunder Sportkalender nicht mehr wegzudenken. An die 200 Vereinsmitglieder sind bei der Realisierung des Sportereignisses aktiv dabei. In den zurück liegenden 16 Jahren haben 1300 Teams aus 280 Vereinen und 15 europäischen Nationen, ca. 18500 Jugendliche, den DO-CUP und damit das „Dortmunder Flair“ erleben dürfen. In den nächsten Jahren wird es eine gravierende Änderung geben. Unsere „Heimstätte“, die Heinrich-Böll-Gesamtschule, wurde saniert und stand für dieses Ereignis nicht zur Verfügung. Wir mussten im Goethe-Gymnasium (Hörde) „unsere Zelte“ aufschlagen.

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2003 –2013 Veränderungen – Innovationen – Neuaufbau des Vereins – Hinwendung zu einem vielseitigen Sportverein –

Neue Turnhalle Kley

Unter Trainer Marko Kremer gelang der 1.Herren 2004 der Aufstieg in die Landesliga. Ein Jahr konnte man sich dort halten. Dann war aber der Abstieg in die Bezirksliga unvermeidlich, obwohl mit Rüdiger Edeling ein von allen akzeptierter Coach das Kommando hatte. Über Jahre spielte die Mannschaft mit wechselnden Trainern (Dirk Schiereck, Torsten Schliephake ab 2009) in der Bezirksliga. 2012 war der Abstieg in die Kreisliga unvermeidlich. Gerard Siggemann übernahm eine sehr junge Mannschaft.

Die 1.Frauen konnten 2005 mit Coach Dirk Göckler in die Landesliga aufsteigen. Klaus Nehm übernahm die Mannschaft, dann Wechsel zu dem langjährigen Trainer Angel Ochoa Bravo (ab 2007 bis 2012). Nach dem Abstieg 2010 gelang 2013 Carsten Wenninghoff in seinem 1.Trainerjahr der Aufstieg in der Landesliga. In einem mitreißenden „Endspiel“ wurde Westf. Hombruch im Mai hoch verdient geschlagen.

Schon 2004 war abzusehen, dass unsere Seniorenteams Schwierigkeiten bekommen würden, sich in ihrem Leistungsbereich zu halten. Denn die „Quelle“ unserer Leistungsstärke war seit je her die Jugendarbeit und seit etwa 2003 hatten wir Probleme. 2004 waren nur noch 13 Jugendteams angemeldet. Trainer waren „Mangelware“. Insgesamt waren unsere Jugendmannschaften nicht so leistungsstark wie gewünscht, ausgenommen die männliche B-Jugend von Gerard Siggemann, die sogar den Aufstieg in die Oberliga schaffte. Leider verließen fast alle Spieler der Mannschaft bis auf zwei den Verein.

Die Jugendarbeit musste also breiter aufgestellt werden und vor allem im Mini-Bereich mit motivierten und lernwilligen Trainern ansetzen. Neben der sportlichen Ausbildungen sollte auch die Entwicklung der Persönlichkeit jedes Spielers (Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit, Kooperationsbereitschaft,…) entwickelt werden. Hubert Kremer fing 2003 wieder „ganz unten“ an. Bald darauf kamen ausgehend vom Mini-Bereich viele Trainer hinzu, die jahrelang für das „Oespeler Wunder“ verantwortlich waren: Michael Beste, Jens Pfänder, Thomas Eigenbrodt, Petra Willing, Tanja Richter, Jörg Reinholz, Selma und Amina Sijaric, Marvin Hoffmann, Dustin Leiske, Gerard Siggemann, Axel Overberg, Björn Grundmann, Thomas Wessel, Dörte Jansen, Lisa und Thorsten Kiefer, Ilie Shirin, Lena Brummel, Lea Scholland, Thomas Taeger, Ralf Peters, Lukas, Anja Rummler, Sina Becker, Joe Kassen, Sabrina Karlsohn, Andrea Sorge, Carsten Tech, Uwe Josten, Jens Bernstein, Niels Sievers, Holger Kampshoff, Conny Schlechtendahl, Kirsten und Michael Nedbal. Vor allem das Engagement von Jens Pfänder, Oespeler „Urgestein“, zwischenzeitlich bei

mehreren Bundesligisten als Trainer aktiv und DHB Lehrwart, erwies sich als sehr innovativ für unsere Trainer. Mit Thomas Eigenbrodt übernahm er 2007 die damalige F-Jugend. 2013 spielte diese Mannschaft in der B-Jugend-Oberliga!

Aber nicht nur das! 2013 sind 6 (!!!)Jugendmannschaften aufgestiegen. Das gab es noch nie:

A1-Jungen: Landesliga, B1-Jungen: Oberliga, B2-Jungen: Landesliga, C1-Jungen: Oberliga

B1-Mädchen: Oberliga, C1-Mädchen: Oberliga. Die A-Mädchen sind nur äußerst knapp am Oberliga-Aufstieg gescheitert. Aus regeltechnischen Gründen durften unsers B2-Mädchen und C2-Jungen (D-Jungen-Bezirksmeister 2013) leider nicht an der Aufstiegsrunde teilnehmen.

2004 hatten wir im Handball nur 13 Jugend-, 2 Frauen- und 4 Herrenmannschaften.

2013 dagegen: 24 Jugend-, 2 Frauen- und 6 Herrenmannschaften. Viele Teams waren breitensportlich orientiert, nicht nur im Jugendbereich. Die 5. und 6.Herren bestanden u.a. aus Vätern von Jugendspielern, die teilweise erst im fortgeschrittenen Alter mit der Sportart begonnen und Spaß dabei hatten.

Um die Gemeinschaft zu fördern wurden von den Handballteams auch Fahrten vorgenommen. Nach 14 Jahren Abstinenz besuchten wir im Jahr 2009 erstmalig wieder den Dronninglund-Cup in Dänemark bei Aalborg. Damals fuhren 3 Mannschaften mit 30 Personen hin.

2013 nahmen 10 Teams mit 118 Jugendlichen/Betreuern an der Fahrt teil! Auch die Schöningen-Fahrt (bei Helmstedt: Zelten-Lagerfeuer-Grillen-Handball) für die jüngeren hat sich zu einem „Renner“ entwickelt. 2013 fuhren 85 Personen mit!

Ein weiteres Feld musste in unserem Verein „beackert“ werden. In der Vergangenheit war die DJK Oespel-Kley genau genommen nur ein Handballverein, ergänzt um einige wenige Sportarten. Seit 2004 haben wir eine Karateabteilung. Die Trimm-Dich-Abteilung gibt es schon seit über 40 Jahren. Koronarsport wird seit über 20 Jahren betrieben.

Das war auch damals nicht anders zu realisieren, da es keine freien Turnhallenzeiten im Dortmunder Westen gab. Es gab aber Nachfragen nach weiteren Sportmöglichkeiten an den Verein.

Deshalb hatte der Verein Anfang 2000 damit begonnen, Rücklagen für den Bau oder die Anmietung von neuen Vereinsräumlichkeiten zu bilden. Nun zeichnete sich 2007 im Zusammenhang mit der neuen Grundschule der Turnhallenbau in Kley ab. Die außerordentliche Mitgliederversammlung des Vereins beauftragte den Vorstand, mit der Stadt Dortmund einen Nutzungs- und Mietvertrag auszuhandeln. Erstmalig sollte nun ein Sportverein in Dortmund in dieser Form mit der Stadt kooperieren. Beide Seiten betraten „Neuland“. Ganz natürlich war, dass sich die Verhandlungen hin zogen bis schließlich alle Unklarheiten

beseitigt waren. 2010 war es dann so weit. Der Mietvertrag wurde von beiden Seiten unterschrieben. Die Turnhalle war im Mai endlich fertig. Wir konnten sie nutzen.

Seit 2010 sind zahlreiche neue Sportarten ins Leben gerufen worden. Neue Sportabteilungen haben sich innerhalb des Vereins gegründet. Neu dabei sind: Aikido, Turnen für alle Alters- und Leistungsgruppen, Babyturnen, Sportakrobatik, Tischtennis, Frauen-Gymnastik-Sport-Gruppe, Selbstverteidigung/Gesundheitssport, Jazz-Dance, Ballett, BOP, Zumba, Wrestling und Modellflug.

Die Sportakrobatikgruppe hat schon erste erstaunliche sportliche Erfolge errungen: Sie wurde in drei Kategorien jeweils Landes-Vize-Meister.

Im Januar 2010 hatte die DJK 743 Mitglieder, darunter 309 Jugendliche. Im Juni 2013 war die Mitgliederzahl auf 1068 angewachsen mit sage und schreibe 524 Kindern/Jugendlichen. Die Handballabteilung war mit 500 Mitgliedern die größte. Ca. 200 Mitglieder gehören der Turnabteilung an (Karate 50).

Unsere Räumlichkeiten in Kley hatten sich mittlerweile zu einem Treffpunkt entwickelt, der das gesellschaftliche Leben in Kley und im Stadtbezirk Lütgendortmund mit Leben füllt. Neben dem regelmäßig stattfindenden Training verschiedenster Sportgruppen fanden „sage und schreibe“ 125 zusätzliche sportliche und nichtsportliche Veranstaltungen im Jahr 2012 statt: Für Kindergärten, Schulen, andere Vereine und Gruppierungen, für unsere Sportgruppen und Mitglieder!

Zahlreiche und kostenintensive Investitionen wurden vorgenommen: Ausstattung der Räume und Erwerb von Sportgeräten und Sportmaterialien. Unsere Gruppen sind mittlerweile optimal ausgestattet. Unserer Terrasse ist zu einem Obstgarten mit Wiese weiter entwickelt worden. Obstbäume stehen dort. Dazu kommen noch verschiedenste Beeren und Wildblumen mit einem Insektenhotel und Nistmöglichkeiten für Vögel. Für die vorbildliche ökologische Umgestaltung eines Sportgeländes sind wir sogar ausgezeichnet worden. Wir suchen aber noch Personen, die bei der Pflege der Anlage und der weiteren Verarbeitung des Obstes mithelfen…

Ohne die finanzielle Unterstützung des Fördervereins, der am 7.10.2009 gegründet wurde, wären diese Investitionen nicht möglich gewesen. Leider ist der Gründungs-Vorsitzende Rainer Bange viel zu früh im Jahr 2011 verstorben….

In einem immer größer werdenden Verein besteht die Gefahr, dass sich die Mitglieder untereinander nicht mehr kennen. Dem versuchten wir durch viele gemeinsame Veranstaltungen vorzubeugen.

Wegen der intensiven Kooperation mit verschiedenen Kindergärten wurde die DJK Oespel Kley im Jahr 2010 vom StadtSportBund als „kinderfreundlicher Verein“ ausgezeichnet.

Die höchste Auszeichnung erhielt die DJK Oespel-Kley im Januar 2012: Auf dem Fest des Dortmunder Sports wurde sie für die vielseitige Ausrichtung des Vereins, für den Jugendschwerpunkt in der Vereinsarbeit und für die zahlreichen Innovationen mit der VEREINSKRONE des Dortmunder Sports geehrt.

Gegen Extremisten jeder Art hat sich der Verein klar positionieren. Die DJK Oespel-Kley vertritt den Grundsatz religiöser und weltanschaulicher Toleranz sowie parteipolitischer Neutralität. Sie tritt rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen sowie jeder Form von Gewalt entschieden entgegen.

Mehrere überaus eindrucksvolle Auftritte hatten unsere Tänzerinnen im April dieses Jahres bei der Groß-Veranstaltung „RECHTS LÄUFT NIX“ in Lütgendortmund . Vor zahlreichen Zuschauern zeigten unsere Mädchen auf der Bühne ihr Können. Einfach nur „Klasse“ war der „Flash Mob“ auf dem Marktplatz mit über 30 Tänzerinnen! Darüber hinaus war die DJK Oespel-Kley mit der Hopsburg, mit Kinderspielstationen und Infostand vertreten. Zahlreiche Vereinsmitglieder betätigten sich sportlich auf der Laufstrecke.

2013 -2023 Stabilität – vielfältige Probleme – zurück zu den Wurzeln

Diese 10 Jahre verliefen sehr wechselhaft.

Zuerst entwickelte sich der Verein dynamisch weiter. Alle Abteilungen hatten einen personellen Zuwachs: Insbesondere Handball, Turnen und Sportakrobatik hatten personelle Zuwächse. 2017 hatte der Verein mit knapp über 1200 Mitgliedern seine höchste Mitgliederzahl.

Fast alle Jugend-Handballmannschaften spielten auf Landesebene. Die männliche A-Jugend wurde 2015 sogar unter Trainer Holger Kampshoff Westfalenmeister. Auch die Turnerinnen der Sportakrobatik turnten sich auf verschiedensten Turnieren, bei der NRW-Meisterschaft und der Bundesmeisterschaft von Erfolg zu Erfolg.

2017 gelang den A-Jugend-Handballern sogar, das war für Dortmund einmalig, unter Trainer Jens Pfänder sensationell der Aufstieg in die A-Jugend-Bundesliga.

Das war auf der einen Seite ein Erlebnis, doch war dieser Erfolg in einem Verein, bei dem alle Menschen ehrenamtlich arbeiten, eine personelle und auch finanzielle große Belastung.

2016 übernahm Dustin Leiske, der ehemalige Jugendleiter, als Nachfolger von Hubert Kremer jun. das Amt des 1.Vorsitzenden. Hubert hatte dieses Amt 22 Jahre lang inne gehabt. In diesen Jahren hatte sich im Verein ein überragendes Team (im Vorstand und in der Jugendabteilung) entwickelt das, wenn es darauf ankam, alle Herausforderungen im Verein meisterte. Allein im Handball mussten 33 Teams betreut werden. Zahlreiche Veranstaltungen im Stadtteil, zahlreiche mehrtägige Fahrten pro Jahr mit Jugendlichen oder vereinsintern Erwachsenen- und Jugendfeiern mussten organisiert und durchgeführt werden: Sport in Kindertagesstätten, AG´s in Schulen, Ferienspiele, Teilnahme am Rosenmontagszug, Trödelmarkt oder vereinsinterne Trainerlehrgänge……..

2014 richtete der Verein sogar das Handballspiel der U20 Nationalmannschaft gegen Israel in der Sporthalle Wellinghofen aus. Im gleichen Jahr spielte unsere B-Jugend hier in Dortmund gegen Drobak/Frogen aus Norwegen. Diese Mannschaft hatte man in Dronninglund kennengelernt. Zu einem Gegenbesuch in Norwegen kam es im Jahr darauf.

Von 1973 bis 2016 war Willi Hüser als 1.Kassierer des Verein im Einsatz. Was soll man dazu sagen!? Mehr Einsatz geht nicht!!!!!!! Darüber hinaus half er noch als Handball-Börsenvertreter mit!!!!

Ebenso beendete Therese Kremer ihre Tätigkeit als „gute Seele“ in der Sporthalle Lütgendortmund, wo sie seit Fertigstellung der Halle für Ordnung sorgte.

Trotzdem sind Generationswechsel sinnvoll. Neue Ideen, die mit Tatkraft realisiert werden, bringen den Verein weiter.

Dafür braucht man aber Kontinuität vor allem im personellen Bereich. Leider stellte sich Dustin Leiske nach 2 Jahren nicht zur Wiederwahl als 1.Vorsitzender.

Neuer 1.Vorsitzender wurde 2018 Michael Reiss. Michael war schon seit Jahren im Vorstand als 1.Geschäftsführer tätig.

Es war nicht mehr sinnvoll, den DO-CUP weiter durch zu führen. Der Zuspruch von auswärtigen Mannschaften hatte sich immer mehr verringert. Ein Turnier an einem Wochenende, an dem freitags und montags Arbeitstage sind, wurde von den auswärtigen Teams nicht mehr akzeptiert. Deshalb wurde der DO-CUP 2018 beendet.

Dafür sollte im Jugendbereich etwas Neues her: Der „Ruhr Pokal“. Er sollte den DO-CUP ablösen. Veranstaltung immer über Ostern zusammen mit ATV Dorstfeld. Es sah sehr gut aus. Die Anmeldezahlen über den Eurosportring im Jahr 2020 waren ausgesprochen gut. Über 100 Meldungen, darunter 60 Teams aus dem Ausland. Doch dann rauschte der Corona-Pandemie durch Deutschland. Die Sporthallen und Schulen wurden gesperrt. Das Turnier musste ausfallen. Die Hallen u.a. blieben für Veranstaltungen wegen der Ansteckungsgefahr bis Mitte 2021 gesperrt. 2022 sollte das Turnier endlich stattfinden. Mittlerweile waren

die Mitgliederzahlen des Vereins auf unter 800 gesunken. Auch die Zahl der aktiven Vereinsmitglieder war sehr stark eingebrochen. Alle Abteilungen hatten einen Mitgliederschwund zu beklagen. Aufgrund dieser Personalengpässe entschied man sich, den Ruhr-Pokal nicht mehr durchzuführen.

Es war zuerst sehr schwer einen Nachfolger für Michael Reiss zu finden. Denn Michael wollte nach einer Amtszeit von 2 Jahren sein Amt nicht weiter ausführen. Ende 2020 stellte sich Klaus Nehm zur Verfügung. Er wurde zum neuen 1.Vorsitzenden gewählt.

Rückblickend muss man sagen, dass „Corona“ für uns zum absolut falschen Zeitpunkt kam. Unsere instabile Lage wurde durch den Virus noch verstärkt. Personelle Probleme auf Seiten der Aktiven wie auch auf Seiten der Vereinsfunktionäre konnten nicht angegangen werden, da man keinen Kontakt zueinander hatte.

Im Handball-Jugendbereich haben wir einen totalen Einbruch erlebt. Viele Trainer hörten auf. Jugendliche fehlten in den Mannschaften, sodass diese zusammenbrachen.

Auch durch den Einsatz unserer FSJ- Helferinnen und Helfer (Cedrick Wysocky, Felix Schäfer und Anna Nehm) konnte der Abwärtstrend abgemildert werden. Insgesamt verfügen wir nicht mehr über die Leistungsspitzen wie vor 5 Jahren. Es sind auch nur noch 13 Handballjugendteams angemeldet. Bei den Mädchen sind wir ganz ordentlich aufgestellt. Bei den Jungen fehlen die A- und die B-Jugend. Die anderen Mannschaften stabilisieren sich. Wir brauchen noch einige Jahre, um unsere Spieler zu entwickeln. Wie im Jahr 2003 soll auch wieder neben der sportlichen Ausbildung die Entwicklung der Persönlichkeit jedes Spielers (Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit, Kooperationsbereitschaft,…) im Mittelpunkt stehen. Die Aktivitäten, die wir mit den Jugendlichen in diesem Sommer unternommen haben, waren sehr ermutigend. Das Wichtigste, was wir brauchen, sind Trainer, die nicht nur das Handballspezifische sehen, sondern den Menschen.

Denn ohne Trainer gibt es keine Spieler, ohne Spieler keine Schiedsrichter und Ehrenamtliche im Verein. Trainer sind also für das Wohlergehen des Verein existenziell wichtig.

Neuere und wichtige Entwicklungen nimmt der Verein nachhaltig auf: Für die Trainer wurden Verhaltensregeln zum Schutz vor sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche entwickelt. Eine Prävention mit den Kindern wurde schon durchgeführt. Im September wird ein kostenloser Selbstbehauptungswork-shop für alle jungen Mitglieder angeboten.

In allen Jugendabteilungen in Karate, Taekwondo, Turnen, Eltern-Kind, offene Spielgruppe geht es voran! Genauso wie bei den Erwachsenengruppen. Die Mitgliederzahl des Vereins hat sich auf annähernd 900 vergrößert.

Es ist schon herausragend, welche zahlreichen Aktivitäten in Karate, Taekwondo, Sportakrobatik und Handball für die Aktiven laufen!

Besonders erfreulich ist die Leistungsentwicklung im Handball-Frauenbereich. Hier zahlt sich die gute Jugendarbeit der vergangenen Jahre aus. Nach ihrem Aufstieg 2021 in die Verbandsliga ist die 1.Frauen hervorragend in der neuen Klasse angekommen. Beinahe wäre man noch in die Oberliga aufgestiegen. Aber auch die 2.Frauen (oberes Drittel Bezirksliga) und die 3.Frauen (Kreisliga) dokumentieren die Leistungsbreite.

Bei den Männern zahlte sich unsere herausragende Arbeit in der Jugend lange nicht aus. Nach der A-Jugend verließen viele Spieler den Verein, um sich bei höherklassigen Mannschaften sportlich weiter zu entwickeln. Unsere ehemaligen Jungs spiel(t)en in der 3.Liga (Schalksmühle, Volmetal, Menden, Ahlen, Hamm 2), Oberliga (bei Bommern: 6 Spieler!!!, Hemer, Hombruch, Herne) und auch in der Verbandsliga. Nur wenige blieben bei uns. So musste die Mannschaft 2022 den Gang in die Bezirksliga antreten.

Nun ist der Aufstieg zurück in die Landesliga verlustpunktfrei geglückt und zwar neben langjährigen Spielern insbesondere mit der letztjährigen Oberliga-A-Jugend. Dieser A-Jugend gelang im letzten Jahr der Turniersieg in Dronninglund (Dänemark), in diesem Jahr wurden sie dort Vizemeister. Sie verloren im Endspiel gegen den Bonner Bundesliga- A-Jugend-Nachwuchs…

Vielleicht kommt jetzt bei den Männern die Trendwende dadurch, dass der eine oder andere Spieler wieder zurück kommt. Denn die langen Jahre in der Oespeler Jugend mit zahlreichen Erlebnissen verbinden. Schauen wir mal…

Dortmund, den 29.07.2023

Hubert Kremer

(Ehrenvorsitzender der DJK Oespel-Kley)